Das Rotkreuz-Museum befindet sich seit 1999 im Kapellentor, heute auch Goßmansdorfer Tor genannt. Es ist ein zweigeschossiges Torhaus mit Fachwerk, das 1540 nach dem Bauernkrieg neu errichtet und 1730 unter Fürstbischof Greiffenklau renoviert wurde. Davon zeugt heute noch das Hoheitswappen des Fürstbischofs auf der Außenseite des Gebäudes.
Betritt man das Torgebäude und steigt die Treppe empor, so sieht man auf halber Höhe vornehmlich Exponate zur Erste-Hilfe-Ausbildung und Verbandsmaterial aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Im Obergeschoss, in der ehemaligen Torwächterwohnung, wird die historische Entwicklung des Roten Kreuzes von seinen Ursprüngen bis in die Gegenwart nachgezeichnet.
In einem Raum stellen sich verschiedene Rotkreuzgruppierungen (Sanitäter, Schwesternhelferinnen und Frauenbereitschaft, Jugendrotkreuz und Wasserwacht) in Uniform bzw. Dienstkleidung vor. Auch die Vielfalt von Zugehörigkeitssymbolen, Ehrenzeichen, Orden, Auszeichnungen und Leistungsabzeichen zeigt sich hier.
Urkunden, Schriften und Briefe – zum Teil, wie die von der bayerischen Königin unterzeichnete Gründungsurkunde des Roten Kreuzes in Haßberge, noch aus der Anfangszeit nach 1864 – sowie frühere Ausbildungs- und Protokollbücher sind in Vitrinen ausgestellt.
Im Krankenzimmer wird dem Besucher gegenwärtig, mit welchen einfachen Mitteln man in damaliger Zeit die Kranken zuhause versorgte. Auch die Rädertrage „Handmarie“, eine fahrbare Krankentrage, macht deutlich, welchen Fortschritt der Krankentransport und Rettungsdienst mit seinen Fahrzeugen bis heute genommen hat.
Im „Blutspenderaum“ erhält man einen Eindruck in die Anfänge des Blutspendewesens.
Die Arbeit des DRK-Suchdienstes nach dem Zweiten Weltkrieg belegt die mehr als 200bändige Buchreihe über vermisste Soldaten und vertriebene Zivilpersonen, die eine volle Regalwand beansprucht.
Herzstück des Museums ist die originale Einrichtung der Apotheke Ermershausen aus dem Jahre 1903 (siehe Katalogteil). Vom Herbarium-Schrank über den „Giftschrank“, von der Analysewaage mit kleinsten Gewichten bis zum Mörser hat alles die Zeiten überdauert, selbst apothekeneigene Rezepturen sind erhalten geblieben.