Die Tätigkeit der Rotkreuz-Museen dient der Verbreitung des Rotkreuzgedankens aus seiner historischen Perspektive heraus. Sie verkörpern historischen Sachverstand des Verbandes, den sie in interne und externe Kommunikationsprozesse einbringen. Ihre Arbeit macht Rotkreuzgeschichte erlebbar; sie ist von kulturgeschichtlicher und bildungspolitischer Relevanz.
Die Rotkreuz-Museen sind Rotkreuzeinrichtungen. Ihre Aktivität weist entsprechende Bezüge auf – eingebettet in die Geschichte des Gesamtverbandes und der Rotkreuzbewegung wie auch der Universalgeschichte.
Die Rotkreuz-Museen und ihre Tätigkeit sind Bestandteil der Verbreitungsarbeit, einer zentralen, satzungsgemäß und strategisch verankerten Aufgabe des Deutschen Roten Kreuzes. Auf spezifische Weise tragen sie zur Verbreitung des Selbstverständnisses und der Grundsätze des Roten Kreuzes sowie des humanitären Völkerrechts bei. Die Museen sind Mittel der Identitätsstiftung für den Verband und seine Mitglieder. Im Roten Kreuz sind Ethik, Zeichen und Geschichte auf eine ganz besondere Weise miteinander verbunden. Verbreitungsarbeit und die hierin eingebetteten Rotkreuz-Museen stellen etwas Einmaliges dar und bilden ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Anderen.
Die Einbindung in den Gesamtverband hat ihre inhaltliche und konzeptionelle Grundlage in der Verbreitungsfunktion der Rotkreuz-Museen. Sie kooperieren mit den Konventionsbeauftragten des Verbandes. Ähnlich wie diese sehen sich die Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter als Mitglieder mit Experten- oder Fachstatus außerhalb traditioneller Gemeinschaften. Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen ist Ansprechpartner für den Bundes- oder Gesamtverband. Hinzu kommen regionale Vernetzungsstrukturen, in denen Abstimmungs- und Steuerungsprozesse stattfinden.
Grundsätzlich ist ein Rotkreuz-Museum von einer Rotkreuzgliederung anerkannt. Es wird von dieser oder von einem Verein getragen, der zur Führung des Rotkreuzzeichens berechtigt oder seinerseits Mitglied einer Rotkreuzgliederung ist. Die Rotkreuzgliederungen unterstützen die Arbeit der Museen. Der Bundesverband unterstützt die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen.
Die Museen streben eine wirksame und zeitgemäße Präsentation ihrer Sammlungen und Objekte an. Sie pflegen – im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft - den Erfahrungsaustausch unter Wahrung der Individualität und Originalität des einzelnen Museums.
Eine unter den Museen gegenseitig zugängliche Bestandserfassung stellt eine sinnvolle und wichtige Ergänzung der Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit dar. Sie erleichtert den Austausch unter den Museen wie auch die Nutzung durch interessierte Kreise aus Bildung, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Im Rahmen vorhandener Kapazitäten unterhalten die Museen ein Archiv und/oder eine Bibliothek.
Name und Tätigkeit eines Rotkreuz-Museums sind mit einem Qualitätsanspruch verbunden. Um dessen Wahrung bemüht sich jedes Museum im Zusammenwirken mit den anderen Museen und den zuständigen Rotkreuzgliederungen und -bereichen. Eine spezielle Rolle kommt der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen und den anderen Vernetzungsstrukturen zu.
Der Zukunftssicherung durch Nachwuchsgewinnung gilt die besondere Aufmerksamkeit.
Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen trägt zur regelmäßigen Information und zur Qualifizierung der Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter bei.
Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit innerhalb und außerhalb des Verbandes werden ständig weiterentwickelt.
Angesichts der Kommunikations- und Verbreitungsfunktion der Rotkreuz-Museen kommt diesen ein Stellenwert für den PR- und Fund-Raising-Bereich des Verbands zu.
Die Tätigkeit der Rotkreuz-Mmuseen ist in die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung eingebunden. Sie agieren im Sinne der im November 2011 vom Delegiertenrat der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verabschiedeten Resolution zum Rotkreuzerbe.
Verabschiedet auf der 13. Jahrestagung der
Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen
am 23. September 2012 in Luckenwalde