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Nonnen besuchen Rotkreuz-Museum in Luckenwalde

Benediktinerinnen aus dem Kloster Alexanderdorf besuchen das Rotkreuz-Museum in Luckenwalde. Foto: Elinor Wenke

LUCKENWALDE. Kaum einer kennt die Geschichte, die die Benediktinerinnen aus dem Kloster Alexanderdorf mit dem Roten Kreuz verbindet. Im Luckenwalder Rotkreuz-Museum wandelten die Ordensschwestern jetzt auf den Spuren ihrer Vergangenheit.

Seltener Besuch hatte sich am Freitag im Luckenwalder Rotkreuz-Museum angekündigt. Museumsleiter Rainer Schlösser und Harald-Albert Swik, DRK-Kreischef und Vorsitzender der Brandenburger Stiftung Rotkreuz-Museen, empfingen 17 Ordensschwestern aus dem Benediktiner-Kloster Alexanderdorf. Sie wollten sich die Ausstellung des Rotkreuz-Museums anschauen. Der Ausflug hatte einen besonderen Grund. Die ersten Bemühungen um das heutige Kloster Alexanderdorf reichen genau 100 Jahre zurück. „Kaum einer weiß, dass die Ursprünge für die Benediktinerinnen im Roten Kreuz lagen“, erklärte Rainer Schlösser. Denn am 5. Juni 1919 beschlossen der katholische Frauenbund und der Vaterländische Frauenverein des Roten Kreuzes die Gründung eines sogenannten Mutterhauses. Es entstand zunächst in Berlin. 1933 wurde dann ein ehemaliger Gutshof in Alexanderdorf gekauft, aus dem das heutige Kloster entstand. Dieser Entwicklung ist ein Teil der Ausstellung unter dem Titel „Vom Rotkreuz-Mutterhaus zum Benediktinerverein, Abtei St. Gertrud,“ gewidmet. „Ihr Kloster ist also ein Museumsgegenstand“, sagte Schlösser. Er selbst erfuhr auch erst 2007 von dieser Geschichte, als das Luckenwalder Rotkreuz-Museum eröffnet und die Ausstellung gestaltet wurde. „Damals meldeten sich einige Benediktinerinnen aus Alexanderdorf bei mir und berichten davon“, erinnerte Schlösser. Diesmal war der Besuch im Rotkreuz-Museum für die meisten eine Premiere. „Wir wandeln sozusagen auf den Spuren unserer Vergangenheit“, sagte Äbtissin Bernadette. „Jedes Jahr unternehmen wir einen Konvent-Ausflug. Diesmal nutzen wir das 100-Jahre-Jubiläum zu einer Reise in die Geschichte“, sagte sie. Schwester Barbara ist Archivarin im Kloster. Kaum einer kennt sich in der Chronik des Ordens so gut aus wie sie. „Es ist schön, dass unser Kloster in der Ausstellung verewigt ist“, schwärmte sie. Noch dazugelernt Andere Schwestern begutachteten die Hilfsmittel und Technikausrüstungen des Roten Kreuzes aus früheren Zeiten, wie Tragen und provisorische Operationstische. Und sie konnten selbst noch etwas dazulernen. Zum Beispiel, dass das rote Kreuz als Symbol eine Ehrerbietung für die Schweiz und deren Rot-Kreuz-Gründer Henry Dunant ist. „Und der Luckenwalder Kreisverband des DRK ist einer der ältesten in Deutschland“, verriet Rainer Schlösser, „er wurde bereits 1864 gegründet – ein Jahr nach Gründung des Roten Kreuzes in Genf.“ Quelle: Märkische Allgemeine, Lokales Teltow-Fläming, Luckenwalde